Liebe Unternehmensgestalter, Produktivitäts-Jäger, Macher und Umsetzer!
Die heutige Frage habe ich selbst formuliert, da sie mir in dieser Form nicht direkt gestellt wurde. Sehr wohl hatte ich dazu eine angeregte Diskussion mit einem Geschäftsführer eines mittelständischen Unternehmens.
Die Frage lautet, ob Work-Life-Balance (im Weiteren WLB) als Unternehmer eine Bedeutung hat oder ob das eher was für Angestellte oder Diskussionsrunden über New Work & Co ist.
Ich kenne keine universell gültige Definition von WLB also habe ich mal meinen Assistenten Chat GPT befragt:
Work-Life-Balance beschreibt das Konzept und den Zustand, in dem eine Person ein ausgewogenes Verhältnis zwischen ihren beruflichen Pflichten und ihrem privaten Leben erreicht. Ziel der Work-Life-Balance ist es, sowohl beruflich als auch privat Zufriedenheit und Erfüllung zu finden, ohne dass eines der beiden Bereiche erheblich leidet oder vernachlässigt wird.
Besser hätte ich es selbst nicht beschreiben können.
Befürworter von WLB sprechen davon, dass man im Sinne der eigenen physischen und psychischen Gesundheit, sich selbst regelmäßige Erholungsphasen einplanen muss. So kann man Energie für die kommenden Aufgaben tanken. Außerdem steigt die Kreativität, wenn man gut erholt ist und ausgewogen lebt. Klingt völlig logisch.
Kritiker sagen, dass es WLB gar nicht benötigen würde, wenn man den richtigen Job hat. Wer braucht Erholung von einer Arbeit, die man leidenschaftlich gerne macht und einen erfüllt? Und speziell für Unternehmer, deren ganzes Herzblut in ihrem Betrieb liegt, kann es nichts Schöneres geben als täglich etwas zum Wachstum beizutragen. Klingt auch logisch.
Meine persönliche Sicht der Dinge ist eine Mischung aus diesen beiden Ansätzen. Erholung und Abstand zur Arbeit sollten definitiv einen Platz finden. Allein schon deswegen, weil wir alle auch ein Leben außerhalb der Firma haben. Freunde und Familie brauchen auch unsere Aufmerksamkeit.
Gleichzeitig weiß ich aus eigener Erfahrung was es bedeutet seiner Leidenschaft zu folgen. Die Tage und Nächte, die du investierst, sind wie weggeblasen, wenn du siehst, dass deine Bemühungen Früchte tragen.
Heute darf ich dir 3 konkrete Tipps mitgeben, die ich selbst verfolge, um auf meine Gesundheit zu achten und gleichzeitig mehr zu leisten als der gemeine Durchschnitt.
1. Planung von Fokuszeiten
Ich beplane meinen Tag maximal zu 80%. Wenn ich keine Kundenprojekte habe oder auf Dienstreise bin, dann plane ich mir für jeden Office-Tag 4 Blöcke zu jeweils 90 Minuten. Für jeden Block setze ich mir dann geplantes Ergebnis. In Summe sind das 6h Netto Arbeitszeit in einer Anwesenheit von 8-10 Stunden pro Tag.
Wenn ich versuche mehr zu arbeiten, sinkt meine Effektivität rapide ab und ich bekomme nicht wirklich mehr erledigt. Die Stunden außerhalb der Fokuszeiten verwende ich für den persönlichen Austausch. Gerne auch in Kombination mit unserem Lieblingsritual den Mittagsspaziergang.
Pssst: Es gibt auch Tage, an denen ich nur 3 oder sogar 2 Blöcke mache. Entweder weil es einfach nicht läuft oder weil ich andere private Dinge einplane.
2. Planung von Erholungszeiten
Ja, richtig gelesen. Ich plane mir Erholungszeiten. Das beginnt bei einem geplanten Jahresurlaub. Der umfasst bei mir aktuell maximal 2 Wochen. Mein Ziel ist es 3 oder sogar 4 Wochen zu schaffen. Vor nicht allzu langer Zeit war ich noch im Glauben gar keinen Urlaub machen zu können und habe das auch nicht getan. Davon kann ich getrost abraten.
Danach kommt ein verlängertes Wochenende pro Quartal. Also eine kurze Auszeit von Donnerstag bis Sonntag. Meistens ein Trip mit dem Auto mit maximal 3 Stunden An- und Abreise. Ein Wellness-Wochenende ist hier immer mit dabei.
Außerdem kommt pro Monat noch ein Tag Me-Time dazu. Diesen Tag plane ich von Monat zu Monat flexibel ein. Ich nutze ihn, um mich persönlich weiterzubilden, zu reflektieren und meine Zielerreichung zu prüfen. Das vermischt sich auch immer etwas mit der Arbeit ist für mich aber ok.
3. Vertraue deinem Team
Das liest du immer wieder mal in meinem Newsletter und das ist kein Zufall. Für mich ist das ein wesentlicher Baustein, um eben nicht Gefahr zu laufen in der WLB-Falle zu landen. Es gibt im Normalfall wesentlich mehr Aufgaben, die dein Team erledigen kann, als du ihm zutraust.
Ich habe das selbst schrittweise lernen müssen und bin immer noch dabei. Ich bin gar nicht so wichtig, wie ich glaube und meine Leute sind besser als ich denke. Speziell in kleinen Unternehmen neigen wir dazu uns selbst zu überschätzen und unser Team zu unterschätzen. Das führt dann dazu, dass immer mehr Aufgaben auf unseren Tischen landen und wir in Arbeit untergehen. Somit wird die ganze Debatte über WLB erst ausgelöst.
Fordere deine Mitarbeiter heraus. Delegiere mehr als du im ersten Moment delegieren möchtest. Stelle vernünftige Rahmenbedingungen her und lass die Leute machen. Lass sie lieber zu dir kommen und um Hilfe Fragen als das Risiko einzugehen, dass sie unterfordert sind.
Was ist deine Meinung zur Work-Life-Balance?
Welche Hacks hast du dir zurechtgelegt?
Findest du WLB ein Thema über das es wert ist zu sprechen?
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Martin Posarnig