Liebe Unternehmensgestalter, Produktivitäts-Jäger, Macher und Umsetzer!
Ich durfte vor kurzem mit einer Runde Unternehmer aus verschiedenen Branchen zu Abend essen. Dabei wurde viel über die aktuellen Herausforderungen für die Produktionsbetriebe gesprochen. Neben steigenden Herstellkosten, immer härteren Konkurrenzsituationen wurde auch das Thema Fachkräftemangel vielfach angesprochen. Auch die Politik hat ihr Fett abbekommen, aber darum soll es heute nicht gehen.
Was die meisten Themen gemeinsam hatten, ist, dass sie von außen kommen. Man ist der Situation also irgendwie ausgeliefert. Ein einzelnes Unternehmen kann die Kosten von Zulieferteilen nur minimal durch Preisverhandlungen beeinflussen. Ein zunehmender Wettbewerb lässt sich ebenso nicht beeinflussen. Themen wie Patente bieten keinen umfänglichen und nachhaltigen Schutz.
Auch die fehlenden Fachkräfte sind ein Thema, welches nur geringfügig im Wirkungsbereich der Unternehmen liegen. Es gibt sie oder es gibt sie nicht. Somit stehen die Betriebe vor der Herausforderung, die besten verfügbaren Arbeitskräfte davon zu überzeugen bei ihnen zu arbeiten. Gleichzeitig braucht es weitere Lösungen, um das Problem abzufedern.
Heute darf ich dir 3 konkrete Maßnahmen aufzeigen, mit denen dem Fachkräftemangel und dessen Folgen entgegenwirken kannst.
1. Neue Recruiting-Strategien
Überprüfe die aktuellen Wege, um an neue Leute zu gelangen. Richtet ihr euch an ein internationales Publikum oder versucht ihr immer im selben Teich zu fischen? Es gibt eine Vielzahl an ausländischen Fachkräften, die gezielt angesprochen werden wollen und die auch zahlreiche Qualifikationen mitbringen.
Verfolgt ihr aktuell noch konventionelle Wege wie Stellenausschreibung, Bewerbungsschreiben mit zahlreichen Zusatzunterlagen und dann mehrstufige Gespräche? Versucht den Prozess der Bewerbung niederschwelliger und einfacher zu gestalten. Warum das Sinn macht? Weil ihr so auch Leute in den Bewerbungsprozess bekommt, die latent auf der Suche sind.
2. Innovative Ausbildungsprogramme
Entwickelt interne Ausbildungsprogramme und sprecht offiziell darüber. Viele Leute bewerben sich auf mehr als nur eine Arbeitsstelle. Sie wollen mögliche Entwicklungen voraussehen können. Wenn es attraktive Ausbildungsmöglichkeiten gibt, sprecht ihr automatisch lernbereite und ambitionierte Leute an.
„Hire attitude not skills!“ oder übersetzt: “Stell Leute mit dem richtigen Mindset ein und nicht nur mit den richtigen Fähigkeiten. Wenn du es mit Leuten zu tun hast, die nicht alle Fähigkeiten mitbringen, kannst du das mit Ausbildung ausgleichen. Außerdem stärkst du so auch die Loyalität zum Unternehmen. Das Mindset einer Person lässt sich hingegen wesentlich schwieriger bis gar nicht ändern.
3. Digitalisierung und Automatisierung
Ja, technologische Lösungen werden Teilbereiche von Arbeitsplätzen und ganze Arbeitsplätze ersetzen. Das sind angesichts des zunehmenden Fachkräftemangels keine schlechten Nachrichten. Sinnvoll digitalisierte und automatisierte Prozesse ermöglichen es den Spitzenkräften ihre Fähigkeiten dort einzusetzen, wo sie gebraucht werden.
Die Bereiche in denen unterstützt oder sogar vollständig automatisiert werden kann sind fast unbegrenzt. Einfach standardisierte Abläufe im administrativen Bereich können häufig schon mit vorhanden Softwarelösungen (z.B. Microsoft 365) ohne großen Mehraufwand automatisiert werden.
Moderne Robotik ermöglicht ein nahtloses Zusammenarbeiten von Menschen und Maschinen im selben Raum. Schwierige, schwere und Tätigkeiten mit hoher Präzision oder vielfacher Wiederholung können von mechanischen Kollegen übernommen werden.
Durch Digitalisierung und Automatisierung entsteht auch Schritt für Schritt eine immer bessere Arbeitsumgebung. Die Mitarbeiter werden von langweiligen Wiederholtätigkeiten befreit und können sich auf Aufgaben fokussieren, die den kreativen menschlichen Verstand benötigen. So werden Arbeitsplätze nicht nur produktiver, sondern auch attraktiver.
Welche Maßnahmen habt ihr gesetzt, um mit der herausfordernden Personalsituation umzugehen?
Was hat gut funktioniert?
Was kam bei den potenziellen Kandidaten nicht gut an?
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Martin Posarnig