Liebe Unternehmensgestalter, Produktivitäts-Jäger, Macher und Umsetzer!
mpdigital wurde als Service Provider in den Catalog von SURE 5.0 aufgenommen. Somit dürfen wir EU-geförderte Projekte zum Thema Industrie 5.0 begleiten und unterstützen. Aus gegebenem Anlass möchte ich daher die (noch nicht so häufige) Frage beantworten: Was ist der Unterschied zwischen Industrie 5.0 und 4.0?
Lass uns mal eine kurze Zeitreise machen und alle Stufen der Industrialisierung aufzeigen:
Industrie
1.0 |
Industrie
2.0 |
Industrie
3.0 |
Industrie
4.0 |
Industrie
5.0 |
|
Zeitraum | Ende 18. Jh. – Anfang 19. Jh. | Ende 19. Jh. – Anfang 20. Jh. | 1960er – Ende 20. Jh. | Anfang 21. Jh. | Anfang 21. Jh. |
Meilensteine | Mechanische Produktions-maschinen mit Wasserkraft und Dampf | Nutzung von elektrischer Energie, Fließband-fertigung | Computerisierung und Automatisierung der Produktion | Entwicklung Cyber-Physischer-Systeme, Internet of Things, KI | Fokus auf Nachhaltigkeit und Resilienz, Ethik und Gesellschaft |
Veränderung | Übergang von Handarbeit zu maschineller Fertigung | Effizienz-steigerung, Standardisierung, Arbeits-organisation | Erstes Ersetzen menschlicher Arbeitskraft, Beginn Robotik | Vernetzung von Maschinen und Systemen, Data Analytics | Mensch-Maschine-Kollaboration, Individualisierung der Produkte und Leistungen |
Na, hättest du die wesentlichen Errungenschaften und Veränderungen richtig zugeordnet?
Wenn du dir die letzten zwei Spalten der Tabelle ansiehst, oder dich mit anderen Unternehmern oder Bereichsleitern dazu unterhältst, kommt es oft zu folgender Frage: Warum gibt es überhaupt schon Industrie 5.0, wenn wir noch nicht einmal mit 4.0 fertig sind?
Industrie 5.0 ist nicht wirklich eine neue Phase der Industrialisierung. Sie kann vielmehr als Weiterentwicklung verstanden werden. Wie alle Phasen davor ist die Industrie 4.0 in erster Linie technologiegetrieben. I5.0 betont die Rolle des Menschen und seine Kreativität in diesem Umfeld.
Der Produktivitäts-Pilot wäre nicht, was er ist, wenn du nicht auch aus diesem Newsletter wieder konkreten Mehrwert für dich mitnehmen würdest. Daher möchte ich im Folgenden auf 3 Kernaspekte von Industrie 5.0 eingehen und dir direkt einen konkreten Lösungsansatz mitgeben.
1. Mensch-Maschine-Kollaboration
Cobots (kollaborative Roboter) können direkt mit den Menschen an denselben Aufgaben arbeiten und brauchen dabei keine Abgrenzung der Arbeitsbereiche. Sie arbeiten also Hand-in-Hand mit den Mitarbeitern.
Durch diese Symbiose kann man das Beste aus beiden Welten miteinander kombinieren. Die Mitarbeiter werden von gefährlichen oder ermüdenden Tätigkeiten entlastet. Durch die Ausdauer und Präzision des Cobots steigt die Effizienz. Der Mitarbeiter kann sich besser auf kritische Schritte und Entscheidungen konzentrieren und den Einsatz des Cobots optimieren.
Die Anwendungsbereiche sind hier vielfältig: Schrauben, Kleben, Polieren, Positionieren, Werkzeugwechsel, uvm.
2. Individuelle Lösungen
Massenproduktion hat nach wie vor ihre Berechtigung und wird für Standardartikel benötigt, um möglichst kosteneffizient zu produzieren. Der Trend zu individualisierten Produkten nimmt kontinuierlich zu. Wir wollen unsere persönlichen Wünsche, Vorlieben und Ausdrucksweisen in unseren Besitztümern ausdrücken.
Technologien wie 3D-Druck ermöglichen es kleine Losgrößen wirtschaftlich zu fertigen. Durch einen vollständig digitalisierten Prozess von der Produktgestaltung oder Anpassung durch den Kunden, über die Auftragsplanung bis zur Fertigung und Auslieferung kann dem Wunsch nach Individualisierung Rechnung getragen werden.
3D-Druck kann verschiedenste Materialien verarbeiten: Kunststoffe, Harze, Metalle, Keramik, Verbundwerkstoffe, holzähnliche Filamente, Leitfähige Tinten uvm. Einige Stoffe sind auch biologisch abbaubar.
Die Zeit, die wir aus der ersten Kompetenz gewinnen, können wir ein den kreativen Prozess der Problemlösung einbringen. Innovation und Einfallsreichtum sind menschliche Errungenschaften.
Algorithmen sind im wesentlichen trainierte Rechenmodelle. Disclaimer: an alle KI-Techniker da draußen verzeiht mir diese brutale Simplifizierung. Wir brauchen in unseren Unternehmen kreative Köpfe, die sich mit den Herausforderungen auseinandersetzen und neue Wege finden, um Probleme zu lösen. Denken außerhalb der Algorithmen-Box ist gefragt.
Auch sind Lösungen aus vielen Perspektiven zu betrachten. Manchmal braucht es ein gewisses „Fingerspitzengefühl“ um herauszufinden ob Verbesserungen vertretbar sind oder nicht. Moralische Aspekte, ökologische Nachhaltigkeit oder soziale Gerechtigkeit können von Menschen kritisch beurteilt werden.
3. Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung
Ein wesentlicher Punkt für Produktionsbetriebe ist der schonende Umgang mit Ressourcen. Dies betrifft einerseits die verwendeten Materialen und andererseits die notwendigen Ressourcen zur Herstellung selbst. So beinhalten Industrie 5.0 Programme häufig Teilprojekte, die sich mit Reduktion des Energieverbrauchs aber auch mit dem Bezug von Energie aus erneuerbaren Energieträgern beschäftigen.
Das Schließen von Materialkreisläufen durch Recycling oder Upcycling über die Wertschöpfungskette hinweg ist eine weitere Dimension, die auf die Nachhaltigkeit abzielt. Durch „klassische“ I4.0 Projekte, die sich mit der Reduktion des Ausschusses beschäftigen, gibt es schon länger bewusst oder unbewusst Nachhaltigkeitsprojekte in Produktionsbetrieben.
Die soziale Verantwortung als zentrales Element wird in der Außenwirkung häufig gelebt. Sie lässt sich wohl am schwierigsten umsetzen, da sich der konkrete Gegenwert der Maßnahmen oft nicht in Zahlen im Sinne von Euro ausdrücken lässt.
Es geht dabei interne und externe Maßnahmen, die getroffen werden müssen, um den technischen Fortschritt nicht in einen kompromisslosen Effizienzwahn münden zu lassen. Externe Maßnahmen beziehen sich zum Beispiel auf faire Lösungen entlang der Lieferkette. Faire Preisgestaltung und Unterstützung von Lieferanten in ihrer Entwicklung.
Intern stellen die Fortbildung und Umschulung von Mitarbeitern, um sie auf die neue Arbeitswelt vorzubereiten, eine Herausforderung dar. Neue individuelle Wege des Lernens, wie zum Beispiel durch eine Lernplattform, sind hier gefragt.
Ein wesentlicher Punkt für Produktionsbetriebe ist der schonende Umgang mit Ressourcen. Dies betrifft einerseits die verwendeten Materialen und andererseits die notwendigen Ressourcen zur Herstellung selbst. So beinhalten Industrie 5.0 Programme häufig Teilprojekte, die sich mit Reduktion des Energieverbrauchs aber auch mit dem Bezug von Energie aus erneuerbaren Energieträgern beschäftigen.
Das Schließen von Materialkreisläufen durch Recycling oder Upcycling über die Wertschöpfungskette hinweg ist eine weitere Dimension, die auf die Nachhaltigkeit abzielt. Durch „klassische“ I4.0 Projekte, die sich mit der Reduktion des Ausschusses beschäftigen, gibt es schon länger bewusst oder unbewusst Nachhaltigkeitsprojekte in Produktionsbetrieben.
Die soziale Verantwortung als zentrales Element wird in der Außenwirkung häufig gelebt. Sie lässt sich wohl am schwierigsten umsetzen, da sich der konkrete Gegenwert der Maßnahmen oft nicht in Zahlen im Sinne von Euro ausdrücken lässt.
Es geht dabei interne und externe Maßnahmen, die getroffen werden müssen, um den technischen Fortschritt nicht in einen kompromisslosen Effizienzwahn münden zu lassen. Externe Maßnahmen beziehen sich zum Beispiel auf faire Lösungen entlang der Lieferkette. Faire Preisgestaltung und Unterstützung von Lieferanten in ihrer Entwicklung.
Intern stellen die Fortbildung und Umschulung von Mitarbeitern, um sie auf die neue Arbeitswelt vorzubereiten, eine Herausforderung dar. Neue individuelle Wege des Lernens, wie zum Beispiel durch eine Lernplattform, sind hier gefragt.
Wie ist deine Meinung zu Industrie 5.0?
Du betreibst Industrie 5.0 schon lange aktiv und es hat einfach einen neuen Namen bekommen?
Du erkennst die „neuen“ Aspekte, möchtest dich aber zuerst auf die Optimierungen der Produktion fokussieren?
Alles Schnick-Schnack – fällt unter die Kategorie „Dinge, die die Welt nicht braucht!“.
Teile gerne deine Learnings mit der Community.
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Martin Posarnig