Liebe Unternehmensgestalter, Produktivitäts-Jäger, Macher und Umsetzer!
Was für eine hervorragende Frage! Im letzten Newsletter haben wir über den Einsatz von KI im Produktionsumfeld gesprochen. Doch es gibt zahlreiche Unternehmen die sich dort noch gar nicht sehen. Einer der Gründe dafür ist ein zumindest teilweise alter Maschinenpark. Speziell in der Metallbearbeitung gibt es hin und wieder Maschinen, die außer einem Starkstromanschluss nicht viel mehr bieten.
Was soll man machen? Eine gut funktionierende Maschine austauschen nur um geeignete Anschlussmöglichkeiten zu bekommen? Natürlich sollte mit einer neueren Maschine eine höhere Produktivität möglich sein. Dennoch kann das Weiterbetreiben von stabilen Maschinen Sinn machen. Doch wie bekommen wir diese Industrie 4.0 tauglich? Oder konkret: wie bekommen wir Daten aus Maschinen, die keine Daten produzieren.
Das Zauberwort hier heißt: Retrofitting. Dabei handelt es sich um eine Art Upgrade deines Maschinenparks. Durch verschiedene Sensoren die nachträglich an deinen Maschinen angebracht werden kannst du sie in Datenquellen verwandeln.
Lass mich dir eine 3-Schritte-Anleitung geben wie du dabei vorgehst:
1. Analyse & Planung
Mache eine Bestandsaufnahme des Maschinenparks und prüfe welche Daten du mit dem bestehenden Equipment auslesen kannst. Überlege welche Daten für erweiterte Produktionsplanung oder Auswertungen für dich interessant sind.
Es ist wichtig, dass du dir vorher überlegst, was du messen möchtest, um auch sicherzustellen, dass du dein Budget nicht unnötig strapazierst. Sprich in dieser Phase noch mit keinem Lösungs-Anbieter.
Bedenke, dass in der Konzeption beide Seiten des Datenaustausches!
a) Was möchte ich an der Maschine messen?
b) Wie und an welches System sollen die Daten übertragen werden?
2. Hard- & Software-Integration
Rüste nun die Maschinen mit den ausgewählten Sensoren nach. Achte dabei auch auf die Maschinensteuerung. Vielleicht gibt es die Möglichkeit die Steuerung zu ersetzen und damit die neuen Sensoren zu integrieren. So hättest du eine Schnittstelle weniger zu deinem IoT-System.
Hinweis: ein IoT-System verarbeitet alle Daten der angeschlossenen Maschinen und Maschinen können Informationen oder Befehle vom IoT-System empfangen.
Tipp: Es gibt auch Sensoren, die drahtlos kommunizieren können. Bei diesen Modellen ersparst du dir ggfs. das Verlegen von zusätzlichen Leitungen.
Das physische Anbringen der Sensoren ist der leichte Teil. Der meist etwas aufwendigere Teil (zumindest zeitlich) ist die Integration in das IoT-System und die Sicherstellung der Korrektheit der Daten.
3. Test und Inbetriebnahme
Sobald Hard- und Software installiert ist, brauchst du verschiedene Testläufe, um die Stabilität der Datenübertragung und die Korrektheit der Daten sicherzustellen. Versuche hier mit Test-Szenarien zu arbeiten, die auch einen Großteil deiner Produktionssituationen abbilden.
Du hast für deine alten Maschinen auch alte Hasen die jahrelange Erfahrung gesammelt haben? Großartig! Nutze ihr Know-How um die Sicherheit und Stabilität des Systems sicherzustellen.
Über alle Phasen hinweg solltest du ein Team aus Technikern oder Verantwortlichen für die Maschine und IT-Spezialisten zusammenstellen. Es braucht den regelmäßigen Austausch, um die analoge und digitale Welt zusammenzubringen.
Retrofitting hat folgende Vorteile gegenüber einer Neuanschaffung:
- Kostenersparnis gegenüber Neuanschaffung
- Nachhaltiger als Neukauf
- Geringerer Produktionsausfall
- Nach Funktionsumfang skalierbar
Wie sieht dein Maschinenpark aus?
Siehst du den Nutzen aus alten Maschinen Daten zu gewinnen?
Hast du schon Retrofitting-Projekte umgesetzt? Was lief gut? Was nicht?
Oder bist du eher der Meinung, das neue Maschinen generell eine bessere Idee sind?
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Martin Posarnig