Liebe Unternehmensgestalter, Produktivitäts-Jäger, Macher und Umsetzer!
Wenn man die Nachrichten liest, könnte man in wenigen Sekunden in eine Depression verfallen. „Rezession in Österreich hält sich hartnäckig“ schreibt das WIFO (Wirtschaftsforschungsinstitut Österreich) oder „Österreichs Wirtschaftswachstum hinkt hinter Euro-Ländern hinterher“ heißt es im Industriemagazin im Oktober 2024.
Auch ein Grund sich am 31.10.2024 zu gruseln. Leider gibt es in den Medien mehr Saures als Süßes. Nach meiner kurzen Medienrecherche wusste ich jedenfalls sofort wieder, warum ich seit vielen Jahren bewusst Nachrichten-Abstinent lebe. Auch wenn mir das oft harsche Kritik einbringt. „Du kannst nicht einfach die Augen zu machen!“, „Die Dinge passieren und da muss man informiert sein!“. Mag alles stimmen. Ich kann das meiste davon allerdings nicht beeinflussen, also verschwende ich auch keine Energie damit mich darüber zu ärgern.
Was sich im Laufe der Jahre hingegen immer als vorteilhaft erwiesen hat: „Konzentriere dich auf das, was du kontrollieren kannst.“ Und genau darum wird es im heutigen Newsletter gehen. Einerseits warum es in solchen Zeiten wichtiger ist, denn je einen positiven Blick in die Zukunft zu behalten und was man konkret unternehmen kann, damit sich dieser auch einstellt.
1. Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit
Wenn die Auftragslage nachlässt, ist die optimale Zeit um sich um ein stabiles Grundgerüst zu kümmern. Ein solches Fundament besteht in produzierenden Betrieben aus meiner Sicht aus schlanken, verschwendungsfreien und digitalen Prozessen in allen Geschäftsbereichen.
Die Methoden des Lean Managements können erhebliche Kosteneinsparungen bringen und bedürfen oftmals keinen oder nur sehr geringen Investitionen. Was es braucht, um die Verschwendung aus den Abläufen zu entfernen ist ein Grundwissen von einfachen Methoden wie 5S, Shopfloormanagement, nachhaltiger Problemlösung und dem kontinuierlichen Verbesserungsprozess. Das gepaart mit Ausdauer und Zielstrebigkeit ist ein unfassbarer Hebel, um die Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen und sich sogar Vorteile zu verschaffen.
Hinweis: Halte Ausschau nach diversen Förderprogrammen. Viele Beratungen und Investitionen werden mit nicht rückzahlbaren Zuschüssen unterstützt. Einige Förderprogramme übernehmen 30-50% der Kosten!
2. Stärkung der Kundenbindung
Die Kunden kaufen gerade weniger? Bietet mehr Betreuung und nutzt verfügbare Kapazitäten im Vertrieb für Customer Care. Ruft eure Kunden nicht mit der Intention an etwas zu verkaufen, sondern erkundigt euch nach deren Zufriedenheit bzw. mit welchen Herausforderungen sie gerade zu kämpfen haben.
Abgesehen davon, dass sich aus dem einen oder anderen Gespräch vielleicht doch ein direktes Geschäft ergibt, können die Informationen verwendet werden, um neue Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln. Wie könnt ihr eure Infrastruktur nutzen, um die aktuellen Kundenbedürfnisse zu befriedigen?
Hinweis: Auch die Änderung des Geschäftsmodells könnte hier eine Möglichkeit sein. Wenn ihr zum Beispiel im Kerngeschäft Maschinen baut und verkauft, könnte die Umstellung auf ein Pay-per-Use-Modell eine attraktive Variante für die Kunden sein.
Die Kraft liegt in der Reserve. Wer in guten Zeiten wusste mit seinem Budget umzugehen kann Rücklagen verwenden, um Innovationen voranzutreiben während andere mit billigen Sonderangeboten versuchen wenigstens einen Teil ihrer Kosten zu decken.
3. Finanzielle Stabilität und Risikoabsicherung
Auf einem dicken Kissen schläft es sich einfach besser. Das ist leicht gesagt, vor allem wenn wir uns schon seit 2 Jahren in einer Rezession befinden. Zugegeben es ist eine echte Herausforderung sich in diesen Umständen ein finanzielles Polster aufzubauen. Dennoch ist es möglich.
Der Fokus auf das, was wir tatsächlich im Griff haben, wie unsere interne Performance und Kostenstruktur kombiniert mit dem Weitblick und der Offenheit für neue Geschäftsmodelle, helfen uns dabei.
Es braucht zusätzlich ein aktives Finanzmanagement mit detaillierter Liquiditätsplanung. Aktuelle KI-Tools können dabei unterstützen verschiedene Szenarien zu erstellen und Wahrscheinlichkeiten zu bewerten. So wechselt man von einem reaktiven Reporting in ein aktives Management der finanziellen Mittel.
Gerade in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten braucht es Unternehmer und Führungskräfte, die dem Trend trotzen und mit Zuversicht vorangehen. Wir allen brauchen Chefs, auf die wir uns verlassen können. Es wird immer arbeitswillige Menschen geben, die solchen Persönlichkeiten folgen. Wenn dann die richtigen Leute in der richtigen Stimmung zusammenkommen, dann ist unglaubliches möglich! Auch in Zeiten wie diesen.
In diesem Sinne: Lasst uns nicht zurückweichen! Wir werden gebraucht, also tun wir was zu tun ist!
Wie stehst du dazu? Wie geht ihr mit den aktuellen Rahmenbedingungen um? Wie beeinflussen die aktuellen Prognosen eure Entscheidungen?
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Martin Posarnig