Liebe Unternehmensgestalter, Produktivitäts-Jäger, Macher und Umsetzer!
Nahezu jede Veranstaltung für produzierende Industrie oder Gewerbe beinhaltet einen Teil, in dem es um ökologische Nachhaltigkeit geht. Gesetzliche, verpflichtende Vorgaben, gehypte Trends und überreizte Schlagwörter führen oftmals eher zu Ablehnung als das man die Ideen aufgreifen und umsetzen möchte.
Es bringt nichts die Augen davor völlig zu verschließen. Andererseits bin ich ebenso der Meinung, dass aktuelle Kurs der Politik im deutschsprachigen Raum und gesellschaftliche Druck, wenig konstruktiv ist. Hier ist kein Platz für politische Diskussion. Wofür beim Produktivitäts-Piloten hingegen immer Platz ist, sind konkrete Lösungen.
Energiekosten sind für produzierende Betriebe fast immer ein wesentlicher Faktor auf der Kostenseite. Daher zahlt es sich nicht nur aus rein ökologischen Gründen aus hier nach Einsparungspotenzialen zu suchen. Wer seinen Energieverbrauch erstmal im Blick und schließlich im Griff hat, kann sich dadurch einen Vorteil erarbeiten.
Niedrige Energiekosten wirken sich direkt auf die Herstellkosten aus und können somit einen wesentlichen Beitrag zu höheren Margen liefern. Außerdem sei erwähnt, dass es für Projekte zur Senkung des Energieverbrauchs zahlreiche Förderprogramme gibt.
Unsere Maschinen sind im Normalfall die Energiekonsumenten im Unternehmen. Speziell ältere Maschinen können hier ins Gewicht fallen. Was also tun, wenn dein Maschinenpark teilweise oder vielleicht sogar überwiegend aus älteren Maschinen besteht? Heute bekommst du 3 konkrete Schritte, um deine Energiekosten zu senken ohne direkt deine Maschinen und Anlagen auszutauschen.
1. Durchführung von Energieaudits
Energieaudits sind dazu da, um dein Unternehmen zu durchleuchten und die Energieverbraucher sowie ineffiziente Prozess zu identifizieren. Um den Energieverbrauch zu Messen braucht es entweder vernetzte Maschinen oder entsprechende Messgeräte. Großverbraucher hast du damit schnell ausgemacht.
Den Verbrauch an sich zu messen in eine relativ einfache Sache, er muss aber in der Gesamtbetrachtung angesehen werden. Anlauf, Leerlauf, Wartezeiten, etc. spielen eine entscheidende Rolle.
Auch wenn eine Maschine einen verhältnismäßig niedrigen Verbrauch hat, können ineffiziente Prozesse sie zum unnützen Verbraucher machen. Es gilt also auch herauszufinden ob durch eine bessere Nutzung der Anlagen Einsparungen erzielt werden können.
Hinweis: Häufig werden Förderanlagen zwischen den Stationen nicht berücksichtigt. Ständig laufende Förderbänder können in der Gesamtbetrachtung einen erheblichen Energieverbrauch aufweisen. Automatisches Ein- und Ausschalten bei Bedarf kann dieses Problem kostengünstig lösen.
2. Installation von Energieüberwachunssystemen
Verschiedene Sensoren und Möglichkeiten Daten von Maschinen abzugreifen sind ideale Datenquellen für Analysesysteme. Ein digitales Abbild des Unternehmens oder des operativen Bereichs mit dem aktuellen Energieverbrauch dient dazu Entwicklungen zu erkennen und zu visualisieren.
Trendanalysen und Prognosemodelle unterstützen in der Entscheidungsfindung und der Ableitung von Maßnahmen. Das Geniale an diesen Modellen ist, dass zahlreiche weitere Parameter mitbetrachtet werden können. Zum Beispiel Wetterdaten, Feiertage und zugehörige Brückentage oder auch Urlaubstrends. Dadurch können Korrelationen entdeckt werden, die ansonsten verborgen bleiben.
Die proaktiven Modelle werden mit aktuellen Echtdaten abgeglichen. So werden geplante Entscheidungen überprüft und auf die aktuelle Situation angepasst. Gleichzeitig wird im Hintergrund das System für immer bessere Genauigkeit trainiert.
3. Energieeffiziente Maschinen und Retrofit-Optionen
Bei modernen Maschinen wird bereits in der Entwicklung hohes Augenmerk auf Energie- und Ressourceneffizienz gelegt. Dies spielt bei der Investitionsentscheidung eine wesentliche Rolle. Es mag der Kostenaspekt im Vordergrund stehen, dennoch gibt positive Nebeneffekte im Sinne der ökologischen Nachhaltigkeit.
Wenn es sich um Ersatzinvestitionen handelt, dann lohnt es sich vorher auch noch die Retrofit-Optionen zu prüfen. Mit Retrofit-Kits kannst du deine alten, analogen Maschinen zu Datenquellen machen. Einfache Nachrüst-Sensorkits liefern dir Aufschluss über Auftragsrelevante Daten aber auch über den Energieverbrauch und die Maschinennutzung. So kannst du sie in deine Energieüberwachungssysteme einbauen.
Hinweis: Schau dir auch nochmal den Newsletter 9 an: „Was mache ich mit meinen alten Maschinen im Zeitalter von Industrie 4.0?“. Dort findest du noch weitere Infos zum Thema Retrofitting.
Welche Energieeinsparungsmaßnahmen sind in deinem Betrieb geplant oder vielleicht schon umgesetzt worden?
Wie sind deine Erfahrungen mit den verwendeten Lösungen?
Was kannst du empfehlen? Wovon würdest du definitiv abraten?
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Martin Posarnig